I am [not] Giselle

Eine Tanzperformance von Mónica García Vicente

„Giselle“ gilt als Meisterwerk des klassischen Balletts. Entstanden in der Epoche der Frühromantik gehört es heute immer noch zum Repertoire. Wie in anderen Balletten dieser Zeit erscheint die titelgebende weibliche Figur, in die sich der männliche, nicht standesgemäße Protagonist verliebt, als geschlechtsloses, tugendhaftes, unschuldiges und abhängiges Wesen. Dieses Bild entspricht freilich eher den zeitgenössischen Männerfantasien und patriarchalen Weiblichkeitsidealen als den Lebenswirklichkeiten der Frauen und Tänzerinnen im 19. Jahrhundert.

Das Stück ist ein choreographisches Experiment auf der Suche nach der realen Frau im romantischen und zeitgenössischen Ballett. Die beiden Tänzerinnen verkörpern dabei die vielschichtigen und widersprüchlichen Aspekte von Frausein und Weiblichkeit: auf, hinter und jenseits der Bühne. Sie erforschen eigene und auf sie projizierte Sehnsüchte und Leidenschaften, Zustände von Abhängigkeit und Autonomie, den eigenen Körper als voyeuristisches Schauobjekt und Subjekt der weiblichen Lust. Choreographie, musikalische Komposition, Kostüm und Szenographie erschaffen eine Ästhetik und ausdrucksstarke Formsprache der Selbsterforschung, nicht zuletzt um Giselle als realer, komplexer Frau eine Bühne zu geben.

Leitung / Choreographie: Mónica García Vicente // Tänzerinnen: Camilla Matteucci, Laura Garcia Aguilera // Komposition: Maewen Forest // Dramaturgie: Christina Rohwetter // Light Design: Kristina Schmidt // Kostüm: Luzie Nehls-Neuhaus // Foto: Peter Hoffmann-Schoenborn

Eintritt:
Normal: 25,00 €
Ermäßigt: 14,00 €
das +ticket: 33,80 €

(zzgl. Gebühren im Vorverkauf)

Vorstellungen:

DO 30.11.23 20h00
FR 01.12.23 20h00

 

Eine Tanzperformance von Mónica García Vicente für zwei Tänzerinnen, mit einer musikalischen Eigenkomposition von Maewen Forest

„I am [not] Giselle“ gehört zur theater wrede + Rubrik #stagemates, bei der wir die Bühne für ausgewählte professionelle Künstler:innen der Freien Theater- und Tanzszene öffnen, die mit ihren Ideen, Themen und neuen Theaterformen eine Bereicherung für unser Programm und Publikum sind. Viele der Künstler:innen sind bundesweit und manche auch über die Landesgrenzen hinaus tätig.