Theaterformen für Kinder im Vor– und Grund­schulalter

Wie kann das Publikum nicht nur Zuschauende des Geschehens sein, sondern sich selbst auf den Weg machen, das Geschehen punktuell zu er/durchleben, zu entdecken, selbst etwas beizuTRAGEN? Mit diesen Fragen wird sich Kristina Feix u.a. bei ihrer künstle­rischen Recherche beschäftigen. "In Zeiten des Abstand Haltens sollte Theater mehr berühren und berührt werden", meint die Figurenspielerin. Raum ohne Raum ist eine Versuchs­anordnung, sodass Rezipient und Kommunikator gemeinsam das Geschehen gestalten und der Raum zum Weg wird.
Figurenspielerin Kristina Feix arbeitet seit mehr als 20 Jahren überwiegend freischaffend. Ihre bisherigen Tätigkeiten umfassten Engagements am Puppentheater Halle, Staatstheater Meiningen, Theaterhaus Frankfurt am Main u.a. Darüber hinaus übernahm sie Regiearbeiten für das TJG Dresden, theater wrede + und für freischaffende Figurentheater in Deutschland und der Schweiz. Sie ist Mitbegründerin vom Theater Lakritz/ Berlin und dem Kranewit Theater, das sie seit 2013 leitet.

Wie kann eine Inszenierung zum interaktiven Parcours werden?

Tanz und Bewegung lesen

Alessandra Corti widmet sich seit Jahrzehnten dem Tanz und Choreografien. Mit ihrer Residenz am theater wrede + erweitert sie ihren Kreationsbereich, indem sie recherchiert, wie sich die körperliche Erfahrung des Tanzes in einem Buch widerspiegeln kann und wie Elemente einer Choreografie wie motorische Intelligenz, Bewegung, Musik und Ausstattung zu einem gedruckten Produkt werden können. Sie fragt sich dabei u.a.: Kann man letztendlich ein Buch so gestalten, dass es getanzt anstatt gelesen wird?“
Alessandra Corti ist Tänzerin und Choreografin. Ihr Studium in Tanz und Theater absolvierte sie an der Accademia d ́arte drammatica Paolo Grassi in Mailand. Sie arbeitet seit über 15 Jahre ebenso an Staatstheatern, wie u.a. Bremer Theater, Oldenburgisches Staatstheater, Staatstheater Mainz wie in der freien Szene.
Caro Lutz setzt sich mit den gesellschafts­politischen Aspekten romantischer Beziehungen auseinandersetzen. Romantische und sexuelle Beziehungen stellen einen scheinbar privaten und unpolitischen Raum dar, der allerdings sozialen Normen unterliegt. Während der Residenz untersucht sie, wie sich diese Vorstellungen in (Liebes-)Beziehungen äußern. Dazu wird gemeinsam mit Menschen in Oldenburg in Messenger-Chat-Gruppen zu unterschiedlichen Beziehungs­erfahrungen recherchiert.
Caro Lutz studierte Szenische Künste in Hildesheim und ist als freie Theatermacherin sowie in der Festivalproduktion tätig.

Foto: Katie Campbell

Gesellschafts­politische Aspekte romantischer Beziehungen

Das Frauenbild im deutschen Kaberett-Lied

Wiebke Rohloff befasst sich mit Chansons und Tonfilm­schlager und beleuchtet dabei das Frauenbild im deutschen Kaberett-Lied. Dabei wird sie sich u.a. mit diesen Fragen auseinandersetzen: Chansons geben Ein­blicke in die Verhältnisse der jeweiligen Zeit. Doch inwiefern hat sich das Frauenbild seitdem gewandelt? Sind Chansons noch zeitgemäss? Welche Frauentypen werden idealisiert? Welche eher ironisch darge­stellt? Was ist das Idealbild einer Frau im Chanson? Und sind Chansons eigentlich zeitlos oder sind sie inzwischen antiquiert?
Nachdem Wiebke Rohloff ihr Schauspielstudium absolviert hat, war sie langjähriges Ensemblemitglied am Meckenburgischen Landestheater (später dann am Mecklenburgisches Staatstheater). Seitdem arbeitet sie freischaffend, vor allem in Hamburg, sie ist aber auch deutschlandweit auf diversen Bühnen zu sehen.
Unter dem Thema „Nicht alle Wege führen ins theater wrede +“ (AT) untersucht Merle Mühlhausen die performative Praxis des Wandelns im Umkreis des Theaters einer Stadt. Das Recherche­projekt sucht die ästhetische Dimension der Fortbewegung und kartografiert die magnetische Anziehung und Abstoßung eines Knotenpunktes der Kultur. Dabei untersucht sie die Bewegung von Oldenburger:innen rund um das Theater, skizziert Routen und analysiert räumliche und soziale Sackgassen.
Merle Mühlhausen studierte Inszenierung der Künste und Medien in Hildesheim und arbeitet als freie Theatermacherin. Sie ist Mitglied der GEHEIMEN DRAMATURGISCHEN GESELLSCHAFT, die u. a. an der Ästhetik von Gesprächs­situationen forscht und Teil des Kollektivs Team Z, das sich mit dem Bandengründen, Geschlechterbildern und schlechten Zeiten auseinandersetzt.

Foto: Nicole Siemers

Die performative Praxis des Wandelns

Konzepte für ein Kinder-Experimentier­parcours­theater

Emotionen in menschlichen Gesichtern sind zurzeit durch Masken verdeckt. Kinder, die ihre ersten Lebensjahre so erleben, empfinden es jenseits von Familie und Kinder­gartenkohorte als normal. Umso befremdlicher wird es sein, wenn sie dem vollen Mimik-Repertoire begegnen. Ramona Krohn sucht nach Konzepten für ein (rollendes) Kinder-Experimentier­parcourstheater außer Haus, die Umwelt und Staunen verbinden und die große und kleine „ins Gesicht geschriebene“ Emotionen erlebbar machen.
Die Schauspielerin und Theaterpädagogin kann auf diverse Engagements und Auf­träge zurück­blicken u.a. bei der Theater­compagnie „Das letzte Kleinod“ in Bremerhaven oder am Theater am Olgaeck in Stuttgart. Daneben realisierte sie 2019/2020 zusammen mit ihrem Mann Marcel Krohn die Neugründung und Durchführung der „Residenzfestspiele“ Eichstätt mit sechs Eigen­produktionen und vier Corona-Mini-Formaten.

Foto: Dirk Ballerstädt
Mit jedem „Zusammensitzen“ (AT) entsteht eine Gemeinschaft, die sich mit jedem Aufstehen verändert oder auflöst. In ihrer Recherche untersucht Lena Düspohl das Zusammensitzen mit dem Schwerpunkt auf Sitzmöbeln und deren Konstellation im Raum. Lassen sich spontane Gesprächs­begegnungen wie die in einer Bar oder an einer Bushaltestelle durch ein gemeinsames Projekt künstlich herstellen? Gemeinsames Bauen von Sitzmöbeln und Gesprächen. Welche Gemeinschaften können gegründet werden?
Lena Düspohl schafft Begegnungen im Kontext der performativen Kunst und Theaterpädagogik. Sie studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis (Theater/Medien) in Hildesheim. Seit 2016 ist sie Teil des wirbelden Künstlerinnen­kollektivs, mit dem sie 2021 im Rahmen einer Schulprojektwoche die „Agentur für kunstvoll schlechtes Verstecken“ gründete.

Foto: Kaja Krebs

Zusammen sitzen

Chorisches Theater und gesellschaftliche Tendenzen

Wissen als ein begründetes Für-Wahr-Halten ist Gegenstand gesellschafts­politischer Aushandlungsprozesse. Da­gegen richteten sich vielfältige gesellschaftliche wie künstlerische Bemühungen. Neuerdings scheinen vermeintlich ungehörte Stimmen statt Teilnahme zu beanspruchen, den Diskurs selbst außer Kraft setzen zu wollen. Karl-Heinz Stenz erforscht, wie mit medien­technisch realisiertem Theaterchor und chorischem Theater auf gesellschaftliche Tendenzen reagiert werden kann.
Der Medienkünstler Karl-Heinz Stenz ist seit 20 Jahren im Theater tätig und wirkt zudem als Performer. Zahlreiche orts­spezifische Performances, Medien­installationen und Gastengagements führten ihn u.a. an die Hamburgische Staatsoper und das Oldenburgische Staaatstheater. Im theater wrede + entwickelt er maßgeblich medial-interaktive Theaterproduktionen im Abendbereich. 2021 realisierte er mit „Mond. Eine Reise durch die Nacht“ erstmals ein mediales Theater für alle ab einem Jahr.
Die Regisseurin nutzt die Förderung, um zu vergessene Künstler:innen der Vor-und Zwischenkriegszeit künstlerisch zu recherchieren. „Gerade in Zeiten, in denen nur wenige jüdische Mitbürger sich trauen, öffentlich eine Kippa zu tragen, in denen auf Synagogen geschossen wird, ist es besonders wichtig, sich mit diesen Themen wieder auseinanderzusetzen, aber diesmal aus der anderen, der weiblichen Perspektive.
Gudrun H. E. Lelek tätigte Regiearbeiten u.a. am Staatstheater Kassel, Waldau Theater, Bremen, theater wrede +, Oldenburg, Theater Bremen, Junges Theater Göttingen. Die Künstlerische Leitung der Freilichtspiele Bad Bentheim hatte sie von 2005-2008.

Vergessene Künstler:innen der Vor-und Zwischen­kriegszeit

Diskriminierung des weiblichen Körpers

Wie sieht die ideale Frau von heute aus? Ist das Frauenbild so vielfältig geworden, dass wir uns aussuchen können, wie wir aussehen wollen? Ylva Jangsell befasst sich in ihrer Recherche thematisch mit der Diskriminierung des weiblichen Körpers, und lädt auch andere dazu ein, sich mit ihr über das Thema Körperdiskriminierung auszutauschen. Zudem wird sie nach adäquaten Formaten suchen, mit denen sie pandemisch und zukunftsweisend Menschen ans Theater bindet.
Ylva Jangsell studierte Schauspiel, Tanz, visuelles Theater, Performance und Physical Theatre in England, Dänemark und Schweden. Seit 2000 wohnt sie in Hannover und leitet dort seit 2004 das mobile Kinder­theater "Theater Tüte". Für ihre Arbeit nutzt sie ihre Wurzeln aus Performance- und Tanz/ Bewegungstraditionen und arbeitet in offenen Strukturen mit Abstraktionen und Improvisation. Ihre Theaterform zeichnet aus, dass sie mit den Impulsen der kleinen und großen Zuschauer:innen arbeitet.
Irene Ebel untersucht die Auswirkungen der Distanz und Isolation auf das Körperbild und die Eigenwahrnehmung in Zeiten der Pan­demie in verschiedenen Altersgruppen. In einer Workshop-Reihe beschäftigt sie sich mit den Fragen, was brauchen Körper unter­schiedlicher Lebensphasen, um sich von der inneren und äußeren Anspannung, Kontrolle und Vorsicht der Distanz wieder zu befreien. Mit Elementen des Tanz­theaters, freier Improvisation, Atem- und Entspannungs­übungen wird Irene Ebel versuchen, dem Körper zu helfen, sich zu entlasten und zu befreien.
Die freiberufliche Tänzerin/Choreografin, Tanzpädagogin und Coach studierte Bühnentanz und Tanzpädagogik an der Folkwang Universität Essen. Sie arbeitete u.a. im Folkwang Tanzstudio, als Gasttänzerin bei Pina Bausch und im Norrdans Danscompaniet (Schweden).

Eigenwahr­nehmung in Zeiten der Pandemie

Was macht zu­gäng­liche künstlerische Formate aus?

Syndicel – Netzwerken in Oldenburg und umzu: In Kooperation mit dem theater wrede + knüpft das Syndikat Gefährliche Liebschaften im Rahmen der Residenzförderung Kontakte in Oldenburg und umzu – ob Schützenverein, Strick-Club oder Blaskapelle. Dabei fragen sie sich u.a.: Was macht zugängliche künstlerische Formate aus? Welche kulturellen Praktiken bringen die neuen Kontakte mit? Wie können diese für ein gemeinsames künstlerisches Format adaptiert werden?
Felix Worpenberg, Silvan Stephan und Nadja Sühnel gehören zum 6-köpfigen Kollektiv Syndikat Gefährliche Liebschaften. Das Künstler:innenkollektiv arbeitet zwischen urbanen und ruralen Räumen und möchte seine Präsenz und Netzwerke in Niedersachsen weiter vertiefen, um sich längerfristig in der Region Oldenburg zu etablieren. Das Syndikat liebt es, Menschen und Gemeinschaften aller Art charmant in seine Projekte einzubinden.

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