flausen+ ist ein bundesweites Bündnis, in dem sich seit der Gründung 2011 inzwischen 31 freie Theater aus 14 Bundesländern zusammengeschlossen haben (Stand August 2023). Es vernetzt freie darstellende Künstler:innen mit kleinen und mittelgroßen freien Theatern in ganz Deutschland (und darüber hinaus) und fördert sie nachhaltig. Des Weiteren setzt sich flausen+ für eine breitenwirksame Verbesserung der Strukturen in der Fläche ein. Durch die fortdauernde Entwicklung neuer Basismodelle wie den flausen+stipendien, den flausen+labs, den flausen+ags und vielen mehr ermöglicht das Bundesnetzwerk prozessuales Arbeiten und setzt dabei Impulse für eine tiefgreifende Entwicklung künstlerischen Wirkens.
Zu den Bündnishäusern gehören theater wrede + (Oldenburg), Theaterwerkstatt Pilkentafel (Flensburg), Freies Werkstatt Theater (Köln), TOR 6 Theaterhaus / Theaterlabor (Bielefeld), Theater im Ballsaal (Bonn), Theater Neben dem Turm (Marburg), E-WERK Freiburg, Meta Theater (Moosach), Societaetstheater (Dresden), Sprechwerk (Hamburg), WIESE eG (Hamburg), Schaubude (Berlin), Sensemble Theater (Augsburg), FITZ – Das Theater animierter Formen (Stuttgart), Schloss Bröllin (Fahrenwalde), OFF Bühne Komplex (Chemnitz), LOFFT – DAS THEATER (Leipzig), Libken Denk- und Produktionsort (Gerswalde), Theater im Viertel (Saarbrücken), Orangerie Theater (Köln), Schaubühne Lindenfels (Leipzig), Volksbühne am Kaulenberg (Halle,Saale), Theater Combinale (Lübeck), schwere reiter (München), Jahrmarkttheater (Altenmedingen), DOCK ART (Berlin), ROXY (Ulm), Unser Theater (Schwabhausen), Theater in der Kurve (Neustadt an der Weinstraße), villa\wigman (Dresden) und Ein Ding der Möglichkeit (Waddeweitz).
Mehr Infos gibt es hier.
Die Stipendien flausen+ am theater wrede + werden gefördert durch das Nieders. Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Oldenburg
Das überregionale Netzwerk flausen+ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V.
flausen+ am theater wrede +
Stipendien 2022
Technoritual
Das Kollektiv Santix Schwarz ist aus dem Wunsch heraus entstanden, visuelle Kunst, Technologie mit Tanz und Performance zu erforschen und damit zu experimentieren, immer aus einer nicht-kolonialen Perspektive. Eine Brücke zwischen Ritual und Technologie zu schlagen, bedeutet für sie, Zukunftsvisionen zu entwerfen und sie in Beziehung zur Vergangenheit zu setzen. Innerhalb ihres Stipendiums forschen sie u.a. zu der Frage, was ist die Verbindung zwischen virtueller und realer Welt, zwischen Vergangenheit und Zukunft, die in die Gegenwart gepresst werden? Am letzten Stipendientag, am 27.06., binden die Künstler:innen das Publikum beim kostenlosen makingOFF-Abend in die Forschung ein.
Durch o=o Blick
Wie funktioniert Vergrößerung als inszenatorisches Mittel? Wer beobachtet eigentlich wen? Und wer bestimmt wie wer wann was sieht? Ausgehend vom Fernglas arbeiten sich die Künstler:innen Petra Jeroma, Malte Andritter, Jonas Feller und Lukas Löffleruns an Vergrößerungsgläsern ab und untersuchen ihr ästhetisches Potential in Hinblick auf
Erzählstrategien, Machtverhältnisse und Rezeptionsweisen. Am letzten Stipendientag, am 11.08., binden die Künstler:innen das Publikum beim kostenlosen makingOFF-Abend in die Forschung ein.
new practice day
Ein „new practice day“ besteht aus dem künstlerischen Austausch mit einer ausgesuchten Künstler:innengruppe mit besonderer oder unkonventioneller Handschrift und Arbeitsweise. Während der Performance kann ein Eindruck von der konkreten Praxis und dem Potential eingefangen werden. Im direkten Austausch sezieren die Gruppen mit den Künstler:innen die einzelnen Bestandteile ihrer Praxis und demonstrieren, wie sie künstlerisches Material generieren und Impulse in kreative Prozesse leiten.
2024 finden zwei flausen+new practice days am theater wrede + in Oldenburg statt.
KLUB GIRKO mit der zeitgenössischen Zirkus-Performance „Responsive Round“ am 24.11.2024.
Duo Jost Costa mit dem cinematischen Konzert „Meeresgeflüster“ am 22.12.2024
Koproduktionen
Aus den Forschungsarbeiten innerhalb der flausen+stipendien entstehen darüber hinaus regelmäßig Produktionen, die ebenfalls von flausen+ unterstützt werden. Hier sind einige Beispiele:
CULTURAL DRAG von TachoTinta
TachoTinta forschten 2019 im Rahmen ihres Stipendiums zu der Frage wie Information und Eindruck erzeugt werden. Der Fokus lag darauf, was manche:r erzeugt und wie Andere es wahrnehmen. Nach dem Stipendium entstand die ko.produktion „Cultural Drag“. Mit tänzerischen und performativen Mitteln loten sie hier die Konfliktpotenziale und Chancen im Zusammenleben, die eigenen Klischees und Stereotype, die wir über uns und Andere treffen, aus und beleuchten diese. 2021 waren sie zu Gast im theater wrede +.
GOODBYE NORM von Soziale Fiktion
„Goodbye Norm. Ein peinlicher Auftritt“ von dem Kollektiv Soziale Fiktion basiert ebenfalls auf ein flausen+stipendium, das die Künstler:innen 2018 erhielten. Die Stückentwicklung setzt sich humorvoll und kritisch mit Normen, Gesetzen und Konventionen, die die gesellschaftliche Vorstellung von „Normalität“ hervorbringen, auseinander. 2020 ware sie zu Gast im theater wrede +.
Plattformen für Künstler:innen
Das flausen+festival
Im flausen+festival sind Nachfolgeproduktionen ehemaliger flausen+stipendiat:innen an einem Ort versammelt und bieten einen Einblick in künstlerische Auseinandersetzungen um innovative Themen, Formate und Ästhetiken. Das flausen+festival schafft damit einen vielseitigen Raum für Begegnung, Vernetzung und Diskurs sowohl mit nationalen sowie internationalen Künstler:innen, einem Fachpublikum, aber auch der interessierten Öffentlichkeit. Mehr zum flausen+festival
Der flausen+bundeskongress
Mit dem flausen+bundeskongress bringt das bundesweite Theaternetzwerk jedes Jahr Akteur:innen aus der Kunst, der Wissenschaft und Politik zusammen, um gemeinsam über aktuelle Themen der Darstellenden Künste sowie allgemeine gesellschafts-, kulturpolitische Themen zu diskutieren und diese anzugehen. Ziel der gemeinsamen Auseinandersetzung ist es, brachliegende Potenziale der kleinen und mittleren Theaterhäuser der Freien Szene sichtbar zu machen und eine Stärkung forschender Theaterpraxis voranzutreiben. Mehr zum flausen+bundeskongress
flausen+BANDEN Festival in Oldenburg
2021 veranstalteten das Oldenburgische Staatstheater, das theater wrede + und das Theaterhaus Hildesheim zum ersten Mal gemeinsam das umbenannte Theaterfestival flausen+BANDEN! Zwischen dem 3.-6. und 10.-13. Juni 2021 präsentierten die drei Theater neue Performances in einem extra entworfenen digitalen Festivalzentrum und im Oldenburgischen Staatstheater. 2021 hatte das flausen+BANDEN! Festival mit der „Performing Arts Academy“ einen zusätzlichen Fokus auf die Sichtbarkeit von Nachwuchskünstler:innen gelegt. Sowohl das international anerkannte Förderprogramm für künstlerische Forschung flausen+ als auch das Theaterhaus Hildesheim mit seinem in Niedersachsen einzigartigen Nachwuchsprogramm debühne unterstützen Künstler:innen aus dem Darstellenden Bereich. Aufführungen von diesen Nachwuchskünstler:innen und Online- Begegnungsformate mit dem Publikum bildeten den Kern der Performing Art Academy.