flausen+
Das 2011 im theater wrede+ gegründete Stipendienmodell flausen+ hat sich inzwischen zu einem bundesweiten Bündnis aus 31 freien Theatern in 14 Bundesländern gemausert. Es vernetzt freie darstellende Künstler:innen mit kleinen und mittelgroßen freien Theatern in ganz Deutschland (und darüber hinaus) und fördert sie nachhaltig. Des Weiteren setzt sich flausen+ für eine breitenwirksame Verbesserung der Strukturen in der Fläche ein. Durch die fortdauernde Entwicklung neuer Basismodelle wie den flausen+stipendien, den flausen+labs, den flausen+ags und vielen mehr ermöglicht das Bundesnetzwerk prozessuales Arbeiten und setzt dabei Impulse für eine tiefgreifende Entwicklung künstlerischen Wirkens.

flausen+ am theater wrede +

Als Teil des Theaternetzwerks flausen+ und kümmern wir uns u.a. um die Oldenburger Stipendiengruppen. Diese binden das Publikum am letzten Stipendientag in ihre Forschung mit ein und kommen mit euch ins Gespräch. Viele dieser professionellen Künstler:innen entwickeln aus ihren Ideen auch Koproduktionen, die im theater wrede + gezeigt werden und damit auch die regionale Theaterlandschaft weiter bereichern. Zudem findet die Jurysitzung und das Final Choice (Auswahl der Stipendiengruppen) im theater wrede + statt.

 

Die Stipendien flausen+ am theater wrede + werden gefördert durch das Nieders. Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Oldenburg

Das überregionale Netzwerk flausen+ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V.

Residenzen

Flausen+ und der Fonds Darstellende Künste bieten Forschungsresidenzen für ergebnisoffene Vorhaben und künstlerische Experimente an. Die Freiheit auf der Bühne einen Gegenstand zu erforschen und auch „scheitern“ zu können, schafft ein riesiges Potential für neue Ästhetiken, theatrale Formen und Inhalte. In der Zusammenarbeit mit den Residenztheatern entstehen aber auch Verbindung, Austausch und künftige Zusammenarbeit.

Der Hintergrund

Aus der existenziellen Not, in die die COVID-19 Pandemie nicht nur Künstler*innen, sondern die szenischen Künste insgesamt brachte, wurde mit NEUSTART KULTUR, finanziert von dem Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), ein Rettungs- und Zukunftspaket geschnürt. Der Fonds Darstellende Künste und flausen+ haben mit #TakeCare Residenzen (2021) und #TakeHeart Residenzen (2022-2023) herausragende Erfolge erzielt Künstler:innen und Spielstätten zu fördern. Seit 2024 ist NEUSTART KULTUR nicht mehr dabei, daher stehen die Residenzen jetzt auf eigenen Füßen, um dieses außerordentlich erfolgreiche Engagement für die Darstellenden Künste weiter treiben zu können.

Residenzen aktuell

Kai der Roboter

Unter dem Titel „Kai, der Roboter“ wird ein intermediales Kindertheaterprojekt für 3-6-Jährige entwickelt, die altersgerecht neue digitale Technologien aufgreift, denen Kinder heute ausgesetzt sind.
Die Hauptfigur ist ein ausrangierter Roboter, der seinen Platz in der Welt sucht. Im Spiel zwischen Bühne und Panoramaprojektion eröffnen sich neue Perspektiven auf die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

Tanzfunkeln

Erfahrungsräumen für Kinder von 0 bis 3 Jahren verbinden lassen. Inspiriert von Clubkultur, Musik und Licht schaffen wir Räume des gemeinsamen Entdeckens. Ziel ist es, sinnlichkünstlerische Erfahrungsräume zu schaffen – und auch die Erwachsenen zu einer neuen Wahrnehmung von Tanz, Bewegung und Zusammensein einzuladen.

Stipendien

Das theater wrede+ hat bis 2025 insgesamt 34 Stipendien ausgerichtet. Heißt 34 mal konnten 4 Künstler:innen auf der Bühne für 4 Wochen die Ideen und Formen von Theater auf die Probe stellen, ohne Produktionsdruck. Ganz auf die szenische Forschung konzentriert konnten sie ihre Ideen so weit treiben, wie es nur ging. Unterstützt wurden sie dabei von uns als Theaterhaus wie auch eine:r:m Mentor:in. Am Ende ihrer Stipendien nahmen sie im MakingOFF die interessierte Öffentlichkeit mit bei ihrer Forschung.

#69 Durch o=o Blick. Vergrößerungsgläser als ästhetische Mittel im Theater.

#23 FRONTEN

KLUB GIRKO

Duo Jost Costa

new practice day

2024 fanden zwei flausen+new practice days am theater wrede + in Oldenburg statt.

KLUB GIRKO mit der zeitgenössischen Zirkus-Performance „Responsive Round“.

Duo Jost Costa mit dem cinematischen Konzert „Meeresgeflüster“

Ein „new practice day“ besteht aus dem künstlerischen Austausch mit einer ausgesuchten Künstler:innengruppe mit besonderer oder unkonventioneller Handschrift und Arbeitsweise. Er gibt die Möglichkeiten zu sehen, was Künstler:innen aus ihren flausen+ Residenzen und Stipendien mitnehmen und was sie daraus weiterentwickeln. Während der Performance kann ein Eindruck von der konkreten Praxis und dem Potential eingefangen werden. Im direkten Austausch sezieren die Gruppen mit lokalen Künstler:innen die einzelnen Bestandteile ihrer Praxis und demonstrieren, wie sie künstlerisches Material generieren und Impulse in kreative Prozesse leiten.

Koproduktionen

Aus den Forschungsarbeiten innerhalb der flausen+stipendien entstehen darüber hinaus regelmäßig Produktionen, die ebenfalls von flausen+ unterstützt werden. Hier sind einige Beispiele:
CULTURAL DRAG von TachoTinta
Nach ihrem Stipendium entstand die ko.produktion „Cultural Drag“. Mit tänzerischen und performativen Mitteln loten sie hier die Konfliktpotenziale und Chancen im Zusammenleben, die eigenen Klischees und Stereotype, die wir über uns und Andere treffen, aus und beleuchten diese. 2021 waren sie zu Gast im theater wrede +.
GOODBYE NORM von Soziale Fiktion

„Goodbye Norm. Ein peinlicher Auftritt“ basiert ebenfalls auf einem flausen+stipendium 2018. Die Stückentwicklung setzt sich humorvoll und kritisch mit Normen, Gesetzen und Konventionen, die die gesellschaftliche Vorstellung von „Normalität“ hervorbringen, auseinander. 2020 ware sie zu Gast im theater wrede +.

Cultural Drag

GOODBYE NORM – Ein peinlicher Auftritt

Falten – wrinkled, zerknittert, runzelig, Christine Ruis

Plattformen für Künstler:innen

Der flausen+festival

Im flausen+festival sind Nachfolgeproduktionen ehemaliger flausen+stipendiat:innen an einem Ort versammelt und bieten einen Einblick in künstlerische Auseinandersetzungen um innovative Themen, Formate und Ästhetiken. Das flausen+festival schafft damit einen vielseitigen Raum für Begegnung, Vernetzung und Diskurs sowohl mit nationalen sowie internationalen Künstler:innen, einem Fachpublikum, aber auch der interessierten Öffentlichkeit.

flausen+BANDEN Festival in Oldenburg

2021 veranstalteten das Oldenburgische Staatstheater, das theater wrede + und das Theaterhaus Hildesheim zum ersten Mal gemeinsam das flausen+BANDEN Festival. In einem extra entworfenen digitalen Festivalzentrum und im Oldenburgischen Staatstheater präsentierten die drei Theater neue Performances. Mit der Performing Art Academy zeigen die drei Häuser Aufführungen von Nachwuchskünstler:innen und bringen mit Online- Begegnungsformate Künstler*innen und Öffentlichkeit in einen Austausch.

We’R’Dansöz, Tümay Kılınçel

Plattformen für Diskurs

Der flausen+bundeskongress

Mit dem flausen+bundeskongress bringt das bundesweite Theaternetzwerk jedes Jahr Akteur:innen aus der Kunst, der Wissenschaft und Politik zusammen, um gemeinsam über aktuelle Themen der Darstellenden Künste sowie allgemeine gesellschafts-, kulturpolitische Themen zu diskutieren und diese anzugehen. Ziel der gemeinsamen Auseinandersetzung ist es, brachliegende Potenziale der kleinen und mittleren Theaterhäuser der Freien Szene sichtbar zu machen und eine Stärkung forschender Theaterpraxis voranzutreiben.